Santos Rahmen bricht erneut

SANTOS Rahmen

Ungefähr 4500km sind wir mit dem neuen Rahmen gefahren. Gute 1000km davon auf der Carretera Austral mit vielen Pistenkilometern und dem Wissen das diese Strasse sicher schon viele Rahmen und noch mehr Speichen auf dem Gewissen hat. Unser Rahmen kam dort aber scheinbar heil und unversehrt durch. So gewannen wir verlorenes Vertrauen in den SANTOS-Tandem-Rahmen zurück. Etwa 1000 Kilometer weiter entdeckten wir jetzt einen Riss an nahezu vergleichbarer Stelle wie zuvor. Diesmal ein paar Zentimeter weiter vorne, aber trotzdem an der Hinterradaufhängung. Der Riss könnte mit einer fehlerhaften Schweissnaht zu tun haben, weil direkt an der Naht liegend, muss es aber nicht. Um das korrekt zu beurteilen sind wir viel zu wenig Experte in Metallverarbeitung, wollen es eigentlich auch nicht beurteilen. Trotzdem kommen wir zu dem Schluss, die Hinterradaufhängung gleicht einer Sollbruchstelle an diesem Rahmen. Irgendwie scheint dieser Bereich nicht ausreichend robust für unsere Anforderungen konzipiert zu sein. Fakt ist der Rahmen ist gebrochen, ein zweites Mal.

Schlechte Nachrichten in Punta Arenas

Schlechte Laune

Auf den ersten Blick scheint es besser, dass der Rahmen unweit von Punta Arenas gebrochen ist. Punta Arenas ist im Vergleich zu Rancho Queimado eine sehr grosse Stadt. Es gibt hier diverse Restaurants, Cafes, Bars, Supermärkte usw. Zudem war von uns ohnehin ein längerer Stop hier in Punta Arenas eingeplant. Gute 2-3 Wochen hätten es werden sollen. Zeit in der wir die Antarktis besuchen, Pinguine treffen und das Tandem „auf Vordermann bringen“ wollten (schliesslich haben Karin und Kay ja wunderbare Teile mitgebracht).

Grundsätzlich auch Zeit um ein Rahmenproblem zu lösen und auch prima Aktivitäten um den erneuten Schock zu verdauen. Der erste Rahmenbruch hat uns ziemlich genau 4 Wochen Reisezeit gekostet. Blöderweise Reisezeit die uns heute fehlt. Bekamen wir doch heute von unterschiedlichen Agenturen erklärt, das die Saison für Antarktisreisen eigentlich vorbei sei. Allerdings hätten wir fast dennoch Glück gehabt und wären quasi „morgen“ in See gestochen (allerdings für einen Wahnsinnspreis), nur stellte sich auch diese Tour als ausgebucht heraus. Ob wir nun noch in die Antarktis kommen??? Wir arbeiten dran, aber die Wahrscheinlichkeit liegt bei knapp 1%.

Und nun?

SANTOS RahmenDie für uns alles entscheidende Frage ist nur, wie geht es weiter. Problem hierbei, wir haben noch keine Ahnung, sind eher fassungslos und irritiert, versuchen uns gerade noch zu sammeln um die richtige Idee zu finden.

Der Kontakt zu SANTOS ist hergestellt und die Rückmeldung lautet bisher „wir müssen sehen wie wir diesmal nachhaltig helfen können“. Was immer eine solche Aussage bedeutet, darauf sind wir sehr gespannt. Aktuell sind wir nicht besonders motiviert einen weiteren Versuch mit einem SANTOS-Rahmen zu unternehmen. Das Vertrauen ist nicht mehr da und Lust alle 3 Monate ein Rahmenproblem zu lösen haben wir auch nicht. Trotzdem sind wir sehr neugierig auf den SANTOS-Vorschlag.

Um nicht ganz untätig zu sein, haben wir andere Rahmenhersteller kontaktiert und stehen mit diesen in Verhandlung. Da es sich hier allerdings teilweise um Massrahmen aus Titan handelt, liegen deren Lieferzeiten zwischen 2 und 6 Monaten. Für uns eigentlich schon wieder zu viel Zeit. Gleichzeitig wägen wir wieder mal andere Ideen ab. Ideen vom Umstieg auf Einzelräder bis zum Kauf eines Unimogs oder tollen Wanderschuhen + Rucksack. Bis auf die Wanderschuhidee klingt das alles nicht nur nach irre teuren Ideen.

Klar ist aber. Unsere Lieblingslösung wäre ein haltbarer Tandemrahmen, weil wir ja auch aufgebrochen sind um mit dem Tandem die Welt näher kennen zu lernen.

Und als Input für Heilungsmöglichkeitenvorschläge (schweissen, löten, kleben usw): Wir sind schwer, fahren Berge mit gut 70 kmh hinunter und wollen nicht das Risiko eines unnötigen Sturzes eingehen. Und hier in den Anden sind die Berge nicht besonders ungewöhnlich.

 

 

 

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