CO – MOTION „Mocha“

Unser robustes Weltreisetandem aus der CO-MOTION – Familie.

DER RAHMEN.

Stahl – handgefertigt – robust

Nach den Rahmenbrüchen des Santos-Alu-Rahmen standen wir vor der Entscheidung, den Santrosrahmen noch mal zu nehmen, ganz auf das Tandem zuverzichten oder auf ein Stahl- oder Titantandem umzusteigen. Nachdem wir zu unterschiedlichen Tandemherstellern Kontakt aufgenommen hatten und diverse gute Angebote vor uns liegen hatten, war die Entscheidung pro Tandem gefallen. Und schlussendlich haben wir uns für das Mocha von Co-Motion entschieden.

Co-Motion als sehr erfahrener Tandem-Hersteller und dem Angebot ein Maßrahmen in vernünftigen finanziellem, wie auch zeitlichem Rahmen für uns zu bauen hat uns am meisten überzeugt. Ausserdem fanden wir es spannend, denn Co-Motion ist ein wirklicher Fahrradhersteller und baut seit vielen Jahren Fahrräder und Tandems komplett in Eigenregie. Die einzigen Zulieferteile für den Rahmen sind tatsächlich die Rohre, die wiederum auch speziell für Co-Motion hergestellt werden. Gebaut wird ausgehend vom Rohr bzw. irgendwelcher Metallplatten. Von dieser Basis aus wird geschnitten, gefräst, gesägt und gefeilt was das Zeug hält. Schrittweise werden die vorbereiteten Rohre zusammengeschweisst um anschliessend die Schweissnähte „schick“ zu machen, alles von Hand versteht sich. Der fertige Rohrahmen durchläuft noch einen letzten Check um dann in der Nachbarhalle die gewünschte Lackierung zu erhalten. Wir fanden es spannend und durften bei Abholung auch die „heiligen“ Hallen besichtigen.

 

DIE MAßFERTIGUNG.

individuell – passgenau – gelungen

Aber wie fängt das Ganze denn eigentlich an? Da Co-Motion nun tatsächlich alles von Hand baut und wir einen Maßrahmen wollten, geht es nach der Auftragserstellung mit der Aufnahme unserer Körpermaße, Alter, Typ des gewünschten Fahrrads, Fahrstil usw. durch ausfüllen des Co-Motion „Fitting Guide“ (Bild links) weiter. Anhand dieser Daten erstellt der Rahmendesigner eine Geometrie für den Tandemrahmen. Es folgen weitere Abstimmungen wie z.B. Anzahl und Platzierung der Wasserflaschenhalterösen, gewünschte maximale Reifenstärke, welche Bremsen (Felge- oder Scheibenbremse) verbaut werden sollen, die Farbe des Rahmens sowie der Schrift und weitere solcher Kleinigkeiten. Am Ende dieses Prozesses und der Abstimmungen entsteht eine Zeichnung wie die Obige. Diese Zeichnung (in s/w) haben wir erhalten und durften unsere Unterschrift darunter setzen. Erst hiernach, und natürlich nach einer Anzahlung, begann die eigentliche Handarbeit für die Jungs von Co-Motion und die Wartezeit für uns. Zu diesem Zeitpunkt haben wir zunächst ein voraussichtliches Fertigstellungsdatum erhalten, um eine „kurze“ Zeit später den wahren Termin zu bekommen. Natürlich haben wir versucht an dieser Zeitschiene zu rütteln, aber Co-Motion ist ein kleiner Betrieb (etwa 18 Personen) und wollte die internen Abläufe nicht für uns durchwirbeln. Für uns schade, aber auch verständlich. Zudem wollten wir lieber einen qualitativ hochwertigen Rahmen als einen Rahmen der durch veränderte Abläufe eventuell Fehler enthält.

DAS ABHOLEN.

Oregon – Werkstattführung – Handwerk

Nach ein paar Wochen folgte das Abholen. Wir flogen mit unglaublich vielen Einzelteilen von unserem alten Tandem nach Seattle und kamen gespannt in Eugene an. Bei Co-Motion selbst war ein Werkstattplatz für uns frei und unsere Neugier auf den neuen Rahmen war riesig. Zuerst hiess es den Rahmen bestaunen und prüfen ob alles so ist wie wir es besprochen hatten. Der Rahmen sah und sieht sehr gut aus, wir konnten zusammenbauen. Mit Unterstützung unterschiedlicher Co-Motion-Mitarbeiter war das im Grunde schnell erledigt. Alles passte hervorragend an den Rahmen, teilweise sogar besser als an unserem Alten. Vor allem die Hinterradaufhängung mit Gepäckträger und Schaltung ist jetzt viel aufgeräumter als vorher. Nachdem wir auch noch ein neues Laufrad besorgen konnten, war die Probefahrt fällig. Auch die begeisterte und plötzlich war das Tandem fertig, unglaublich.

Zum Abschluss durften wir die gesamte Produktion der Co-Motion Fahrräder in Ruhe bestaunen und photographieren. Für uns irre interessant und klasse zu sehen wie hier Fahrräder entstehen. Bei dem Rundgang tauchte mehrfach die Frage auf, warum wir nicht schon vor unserer Reise ein Co-Motion gekauft haben. Die Antwort darauf ist so einfach wie logisch: wir wussten einfach nicht, dass Co-Motion auch Maßrahmen herstellt und die Serienrahmen passen uns alle nicht. In jedem Fall wirkt der gesamte Ablauf, die Werkstatt, die produzierten Rahmen und das gesamte Umfeld bei Co-Motion sehr professionell und hochwertig, auch die Mitarbeiter wirken total motiviert. Alle sind begeisterte Radfahrer oder fahrradverrückt, eine Grundvoraussetzung für Co-Motion-Mitarbeiter. Einfach weil man Begeisterung für Fahrräder nicht lernen kann, schweissen, fräsen und Co jedoch schon. Eine prima Firmenphilosophie, wie wir finden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

DIE AUSSTATTUNG.


SCHALTUNG.

Qualität – Stabilität – Einfach

Nach den Erfahrungen von dem Santos-Tandem und den etwa 14.000 Reisekilometern war die Entscheidung für die Rohloff-Schaltung logisch. Wir halten eine SPEEDHUB einfach für die geeignetere Schaltung an einem Tandem. Einfach weil für uns die Vorteile gegenüber den Nachteilen deutlich überwiegen. Daher haben wir die Schaltung nicht neu überdacht, sondern das Hinterrad aus dem Santos-Tandem unverändert übernommen. Für uns reicht der Übersetzungsbereich deutlich aus, selten wünschen wir uns 1-2 Gänge mehr. Wir nutzen mit 44-17 die kleinste zugelassen Kombination für Tandems. Einige Tandem-Rohloff-Fahrer setzen vorne ein Doppel-Kettenblatt ein, um den Übersetzungsbereich etwas zu erhöhen. Darauf haben wir bislang verzichtet und sehen bis heute keinen Grund dies zu ändern. Mit der genannten Übersetzung fahren wir bisher fast alle Berge hoch und im “flachen” Gelände erreichen gut wir die 40 kmh. Uns reicht das. Wir haben beide Schaltungsvarianten (Kettenschaltung und Rohloff) am Tandem gefahren und sehen folgende Vorteile bei der Rohloff:

  • Schalten im Stand, gerade bei einem voll beladenem Reisetandem ein riesiger Vorteil
  • Schaltvorgang ist direkter, das reine Schalten (also bis der neue Gang eingerastet ist) ist bei der Rohloff deutlich schneller bzw. direkter. Wenn man sich daran gewöhnt hat, total angenehm und vor allem am Berg absolut hilfreich. Allein dieser Vorteil würde uns heute reichen.
  • Aufgrund des Drehschalters sind „Gangsprünge“ über mehr als 2 Gänge problemlos möglich. Auch wieder ein sehr angenehm am Berg.
  • Kettenführung rechts möglich, wir führen beide Ketten rechts, einfach weil wir dadurch keine speziellen Tandem-Kurbelsätze benötigen. Somit ist die Ersatzteilbeschaffung im Problemfall deutlich einfacher und weltweit lösbar.

Leider hat auch die Rohloff ein paar Nachteile:

  • Spezialwerkzeug ist notwendig, zum Wechsel des Ritzels ist ein Spezialaufsatz notwendig. Kein wirkliches Problem (weil sehr klein), aber in manchen Ländern wird dies nicht jeder Radladen haben. Wir führen es auf Reisen daher immer mit.
  • Bei einem Defekt ist fast immer Rohloff einzuschalten. Wir mussten dies bisher einmal in Argentinien. Die Hilfe kam schnell, direkt, unkompliziert und serviceorientiert. Kulant kann man diese dennoch nicht uneingeschränkt nennen.

 

LAUFRÄDER.

Unverwüstbar – Speziell – 25.000 kM pannenfrei

Mit dem Rahm20131102-PB020628en zusammen wahrscheinlich die wichtigste Komponente bei einem Tandem. Unser „System“-Gesamtgewicht inkl. Anhänger kann über 230 KG betragen, daher ist hier größt mögliche Stabilität gefragt. Wir planen eher lange Strecken zu fahren (statt häufig start/stop), somit spielt das Gewicht der Laufräder eine eher untergeordnete Rolle. Unsere eigenen Ideen haben die Leute von Whizzwheels in Schönaich noch verbessert und danach die Laufräder für uns aufgebaut. Grundsätzlich hätten wir gerne die Rigida Andra 40 css, die gibt es leider nur nicht, dennoch ist die Qualität der Laufräder bis zum aktuellem Zeitpunkt sehr begeisternd, eigentlich unfassbar, wir lieben diese Laufräder. Über 25.000 Reisekilometer und keine Proleme, mehr muss eigentlich nicht zur Qualität gesagt werden. Riesen Dank an Whizzwheels!!

BREMSEN.

TRP Spyre – 200er Scheibe + Avid ultimate – Kool Stop linear pull V-Type, cartridge schwarz/lachs

Im Gegensatz zu dem Santos-Tandem bietet Co-Motion jede Bremskombination an. Entschieden haben wir uns wieder für 3 Bremsen. Diesmal aber wählten wir 2 Scheibenbremsen und eine V-Brake (hinten). Bei den Scheibenbremsen hat Co-Motion uns von der TRP Spyre mit 200er Scheiben verbaut. Die Bremsen sind mechanisch und haben gegenüber anderer mechanischer Scheibenbremsen, wie z.B. Avid BB7, den Vorteil, dass beide Bremsbeläge beweglich sind und gleichmässig zugreifen (2-Kolbenbremse). So wird ein “Verbiegen” der Bremsscheibe verhindert, zudem funktionieren alle hydraulischen Scheibenbremsen nach diesem Prinzip. Wir kannte die Bremse vorher nicht, da Co-Motion die TRP Spyre fast immer verbaut und keine Probleme kennt, vertauen auch wir der TRP Spyre und wurden bislang nicht enttäuscht. Die Bremsleistung ist natürlich nicht mit einer Downhillbremse zu vergleichen, reicht bisher aber aus um unser Reisetandem sicher jeden Berg hinunter zu bremsen.

Co - Motion "Mocha" - komplette Ausstattungsliste
 
Rahmen Co-Motion „Mocha“
Steuersatz Chris King
Lenker, vorne Ritchey WCS, 30mm rise
Lenker, hinten SATORI DAli Stoker 48mm Griffbreite
Vorbau, vorne FSA OS-190, schwarz 130mm
Vorbau, hinten Control Tech Stoker 215-255 +
Lenkererhöhung SATORI aberhallo
Griffe, vorne Ergon GP 3L
Griffband, hinten Specialized Roubaix, doppelt gewickelt
Schaltung Rohloff Speedhub, Übersetzung 44/17
Schaltzughülle Jagwire L3
Schaltzüge Rohloff für Tandem
Tretlager vorne+hinten Chris King GPX Innenlager
Kurbelsatz, vorne+hinten Truvativ Stylo 3.3
Weil wir die Synchronkette rechts montiert haben (geht nur mit Rohloff), können wir identische Kurbelsätze (keine Tandemspezial) fahren.
Kette, Antrieb (hinten) Campa C9
Kette, synchron KMC X1
Kettenblatt, Antrieb vorne – unverändert Stylo 3.3, 44-Zähne
hinten – Rohloff, 17-Zähne
synchron Kettenblätter unverändert Stylo 3.3 32-Zähne
Kettenspanner, hinten Rohloff
Pedale, vorne Reverse components escape
Pedale, hinten Reverse components escape
Sattel, vorne Brooks B17
Sattel, hinten Spiderflex
Sattelstütze, vorne Specialized Pro II Alloy mtb
Sattelstütze, hinten Specialized Pro II Alloy mtb
Felgenbremse, hinten Avid ultimate
Bremszüge Jagwire Hyper Slick
Bremszughüllen Jagwire L3
Brakebooster, hinten unbekannt, sind starr
Bremsschuhe, hinten Kool Stop linear pull V-Type, cartridge schwarz/lachs
Scheibenbremse, vorne TRP Spyre mit 200er Scheibe
Scheibenbremse, hinten TRP Spyre mit 200er Scheibe
Laufrad, vorne Felge – Rigida Andra 40, 36 Loch
Speichen – DT Comp 2,0/1,8/2,0 schwarz
Nippel – DT Prolock Messingnippel, schwarz
Nabe – DT Swiss 540 Tandem, 36L in schwarz
Laufrad, hinten Felge – Rigida Andra 40, 36 Loch
Speichen – DT Comp 2,0/1,8/2,0 schwarz
Nippel – DT ProHead Messingnippel, schwarz
Nabe – Rohloff Speedhub, 36L in rot
Reifen, vorne+hinten Immer unterschiedlich, je nachdem was zu bekommen ist.
Ständer Click-Stand Max, → http://www.click-stand.com
Spiegel B&M Cycle Star
Licht, vorne kein
Licht, hinten Toplight plus, Standlicht
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