Sicher gelandet, und fast schon gestartet

Tandem eingepackt und zum Abflug bereitDie letzten Tage vor der Abreise waren für uns doch turbulenter als gehofft, die Verabschiedungen, das Packen und der Wuppertal-Auszug verschlangen viel mehr Zeit als gedacht. Offensichtlich schleppen wir auf dieser Reise noch Einiges mehr mit als auf den bisherigen Urlaubsfahrten. Ob nun Ersatzteile fürs Tandem, Wasserfilter, Sonnenpanele oder Winter- wie auch Sommerklamotten. Irgendwie passte alles trotzdem in unsere Taschen und wahrscheinlich werden wir uns unterwegs doch noch von einigen Teilen trennen können.

Nach einer recht anstrengenden Anreise mit Fahrrad, Zug und Flugzeug, guten 40 Stunden auf den Beinen und „erholsamen“ Schlaf auf Flughäfen und in Flugzeugen sind wir frisch, erholt und heil in Porto Alegre angekommen. Als wir aber von João – samt Schild – direkt am Flughafen eingesammelt wurden, waren wir aber heilfroh für diese wunderbare Service. Zu unserer Überraschung passte tatsächlich das gesamte Gepäck inkl. Tandem in Joãos Auto. Nur wir nicht, so dass wir mit dem Taxi zum Hostel fuhren.

Birck-HostelHier in Porto Alegre waren 3 Übernachtungen für uns eingeplant, daraus sind mal eben 5 geworden. Gewohnt haben wir als „Testgäste“ in dem neu eingerichtetem und sehr schickem Brick-Hostel. Und nicht nur das, Familienanschluss, sehr viele Ratschläge, Ideen und Hilfen gleich noch mit inklusive. Bei der Masse an Reiseideen könnten wir wahrscheinlich schon 18 Monate hier verbringen. Wollen wir aber nicht, und so wurden uns auch tolle Vorschläge für Argentinien, Chile, Bolivien und Peru gemacht. Spätestens jetzt sind wir unter Zeitdruck.

Es ist nicht einfach Porto Alegre als „place to be“ zu beschreiben. Wir haben uns wirklich angestrengt, aber die Schönheit der Stadt hat sich bis zur Abreise uns nicht so ganz erschlossen. Um so herzlicher war der Aufenthalt, getroffen haben wir nur super nette und sehr hilfsbereite Menschen.

Was haben wir denn so gemacht??

Da war zum Beispiel die „Free Walk Tour“, eine Stadtführung zu Fuß, organisiert von Einheimischen, die sich die interessanten Geschichten der Stadt selbst erschlossen haben und diese nun an Interessierte weiter geben. Das sogar in 2 Sprachen und vollkommen kostenfrei. Eine Spende am Ende zur Finanzierung von T-Shirts, Wasser usw. für die Guides versteht sich von selbst. Teilweise hatten wir allerdings das Gefühl, dass Informationen über unsere Tour für die Guides mindestens so interessant waren.

gute StimmungDann war da noch der Besuch des Fußballspiels Porto Alegre (Gremio) gegen São Paolo. Bei diesem Besuch hieß es, auf keinen Fall rote T-Shirts tragen. Rot ist die Farbe der heutigen Gegner und bei der Brisanz dieses Spiels somit keine Option. Wir also unsere blauen Oberteile herausgesucht und los ging es. Es war eine fantastische Stimmung im Stadion, vor dem Anpfiff schon wurde gesungen was das Zeug hielt, uns fehlte leider die letzte Textsicherheit. Verwehrt wurde leider auch der Heimsieg und schlimmer noch, sogar das Heim-Tor. Interessant waren viele der Schiedsrichterentscheidungen, man konnte da tatsächlich auf den Bestechungs-Gedanken kommen.


Allen Fussballbegeisterten ist es hoffentlich längst klar, Gremio Porto Alegre ist die Mannschaft gegen die der HSV 1983 im Weltpokalfinale in der Verlängerung mit 2:1 unterlag. Beide Tore der Brasilianer erzielte Renato Gaucho mit der Rückennummer 7. Falls bei dem ein oder anderen die Erinnerung schwächelt, der kann hier auf Youtube für Auffrischung sorgen. Seit dem Karriereende von Renato Gaucho wird die Nummer 7 nicht mehr vergeben. Und jeder der in Porto Alegre erfährt, dass wir aus „Hamburg“ kommen, bekommt sofort ein Lächeln ins Gesicht und fragt wie es dem HSV geht. Wirklich sehr nett und wir kommen schnell ins Gespräch. Danke an den HSV.


Eine Einladung zum „Grillen“ durften wir auch noch auskosten. Neben irre viel zu Essen, fanden wir vor allem den Grill interessant. Vorher hatten wir noch nie einen Holzkohlegrill in einer Wohnung gesehen. Der Grill schien im Schornstein eingebaut, wie der tatsächlich funktioniert, hat sich nicht erschlossen, sicher ist nur; es war ein Holzkohlegrill, der war in der Wohnung und hat funktioniert.

Ansonsten haben wir Kaffee getrunken, Kuchen und Eis gegessen, Fahrradläden besucht, im Food-Park geschlemmt, Landkarten gekauft und was man sonst noch bei einer Städtereise so macht.

Abreisen wollten wir dann Dienstag in der Frühe, was nicht ganz geklappt hat, weil Mieke gestern eine Krone von ihrem Zahn verloren hat und jetzt gerade beim Zahnarzt ist. Ob heute noch gestartet werden kann oder nicht, wird sich zeigen sobald Mieke wieder im Hostel ist. Ich konnte so aber die Zeit nutzen und diesen Bericht hier schreiben. So hat auch diese „Unglück“ sein Gutes.

Fazit: Abfahrtstag ungewiss

Trotzdem hier ein paar Bilder

 

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